Das ist das Haus vom Nikolaus

Kathleen Scheurer mit Melonenschale Ideemotion

Written by ideemotion

Ich habe mal nachgedacht.

Ja, manchmal mache ich so verrückte Sachen. Es ist ja schließlich die Zeit der Besinnlichkeit (lach), da bewegen einen schon mal die grundsätzlichen Fragen des Lebens.

Neben dem ganzen Plätzchen backen, Weihnachtskarten herstellen, Adventskalender füllen, Geschenke besorgen und Weihnachtsbaum entnadeln, bewegen mich jedes Jahr wieder die gleichen Fragen:

  • Wer ist eigentlich dieser Nikolaus?
  • Was hat er mit dem Weihnachtsmann zu tun?
  • Wer sind seine Helfer?
  • Welches ist das bevorzugte Fortbewegungsmittel?
  • Gibt es da einen Ort, an dem die beiden mit dem Christkind, dem Osterhasen, der Zahnfee, dem Sandmann, Knecht Ruprecht und dem Schwarzen Peter zusammenleben?
  • Was macht der Nikolaus/Weihnachtsmann im Sommer (der Nordhalbkugel)?
  • Wieso trägt er in Australien trotzdem einen Mantel, obwohl dort Weihnachten ja auf den Sommer fällt?
  • Bestellt der Weihnachtsmann bei Amazon?
  • Die Sache mit dem Rutschen durch den Kamin, klingt mir auch noch nicht ganz schlüssig.

Der Termin zur Übergabe der Präsente ist ja vorsichtshalber schon gestaffelt worden. So erhalten einige die Geschenke schon am 6. Dezember, andere am 24. abends oder am 25. früh. Andere widerum erst am 6. Januar. Aus logistischen Gründen hielte ich es trotzdem für durchaus sinnvoll, wenn sich die nationalen Geschenkeverteiler in die Arbeit hineinteilen würden.

Praktischerweise könnten dann Santa Claus, Father Christmas, Papa Noel, Sinterklaas, Jultomte, Joulupukki, Väterchen Frost, Samichlaus etc. gemeinsam in eine Wohngemeinschaft ziehen.

Auf diese Gesamtproblematik habe ich mir mal einen Reim gemacht, denn „Alles was sich reimt ist gut“ (Zitat: Pumuckel) :

Oskar. Paul. + Walter.

Wo ist der Nikolaus zu Haus?

Das Nikolaushaus

 
Wo ist der Nikolaus zu Haus?
Und ist sein Name wirklich Klaus?
Ja, keiner weiß es so genau.
Lebt er zusammen mit ‘ner Frau?
 
Was ich auch nicht sagen kann:
Wohnt nebenan der Weihnachtsmann?
Ob er mit diesem auch verwandt?
Ist das hier jemandem bekannt?
 
Ein und derselbe ist es gar.
Bestimmt ist die Variante wahr.
Wohnt er bei einer Rentierherde,
oder gar unter der Erde?
 
Schlürft der alte Herr zu Hause,
wirklich gern die braune Brause?
Will er lieber Glühwein trinken?
Mag er Lichter, die grell blinken,
 
dort am Nordrand unsrer Welt?
Hat er wirklich so viel Geld,
einfach jeden zu beschenken
mit Präsenten zu bedenken?
 
Ob er eine Website hat?
Einen Fernsprechapparat?
Nun, da gibt es viele Fragen,
manches ist dazu zu sagen:
 
Sicher ist: Er hat ein Haus.
Sieht es vielleicht weinrot aus,
oder aber mausegrau,
hellgelb, schwarz und himmelblau,
 
oder ist’s gar reedgedeckt,
ganz bestimmt nicht sehr verdreckt,
denn er hat ja seine Leute.
So etwas, das braucht man heute.
 
Wichtel, Engel oder Elfen,
irgendwer wird ihm schon helfen.
Geht es in die heiße Phase,
hilft auch mal der Osterhase.
 
Bei dem Basteln, Hämmern, Löten –
ganz viel Hilfe ist von Nöten.
Auch für das Geschenkepacken,
in den großen Beutel sacken.
 
Eilig sammeln diese Zwerge,
Spielzeug aus dem „Erzgebirge“.
Denn das ist besonders fein,
Chinazeug – das darf’s nicht sein.
 
Einig sind da die Experten,
streben noch nach alten Werten.
Ist es endlich dann soweit,
nach der ganzen Heimlichkeit,
 
steht Rentier Rudolph schon bereit,
zur Fahrt in Lichtgeschwindigkeit.
Immer ist es wie ein Wunder.
Er bringt Schönes – auch mal Plunder.
 
Doch wo kommt er denn nun her?
mit dem Schiff über das Meer?
Seine Heimat: die Türkei –
schaut er dort manchmal vorbei?
 
Schön ist es ja überall.
Der Nordpol, das wär nicht mein Fall.
Polarkreis hört sich besser an.
Vielleicht lebt dort der Weihnachtsmann,
 
wo die Wichtel wohnen wollen,
bei den Feen und den Trollen?
Grönland ist extrem weit weg,
doch bestimmt ein schöner Fleck.
 
Ja, er ist nicht zu beneiden,
wie soll man sich da entscheiden.
Wahrscheinlich hat der Nikolaus,
mehr als nur das eine Haus.
 
Immobilien ohne Ende,
auch ein Haus fürs Wochenende.
Mit Knecht Ruprecht und Konsorten,
lebt er an verschied’nen Orten.
 
Und manchmal wohnt er auch im Zelt,
wenn ihm das auch nicht gefällt.
Auf keinen Fall in ’nem Palast,
denn der wird allzu schnell Balast.
 
Zu unflexibel wär‘ man hier,
zu protzig – selbst als Hauptquartier.
Es soll doch lieber einfach sein.
Schick und simpel im Design.

Ich hab’s!

Der Nikolaus hat ausgewählt,

dass er dort wohnt, wo’s ihm gefällt,
weil man ihn dort am meisten mag,
wo Tradition lebt jeden Tag.
 
Er hat da auf sein Herz vertraut
und eben hier sein Haus gebaut,
wo man in Klötze Seelen haucht
und dazu noch die Hände braucht.
 
In unser’n heimischen Gefilden,
wo Herz und Erz Gebirge bilden,
da ist für alle Zeit sein Heim.
Es kann so spielend einfach sein.
 
Der Nikolaus mag‘s minimal,
Er nimmt den Stift und kein Lineal!
und zieht acht Linien g‘radeaus:
D a s. i s t. d a s. H a u s. v o m. N i k o l a u s.

In unser’n heimischen Gefilden,
wo Herz und Erz Gebirge bilden,
da ist für alle Zeit sein Heim.
Es kann so spielend einfach sein!

DAS. IST. DAS. HAUS. VOM. NI. KO. LAUS.


Den Spruch kennt jedes Kind, und eigentlich ist es nur eine mathematische Spielerei, bei der ohne Absetzen des Stiftes ein schlichtes Haus gezeichnet werden soll, ohne dass eine Strecke doppelt durchlaufen werden darf.

 Dafür soll es 44 Lösungen geben (bei Beginn im Punkt unten links, wenn man es genau nimmt und das sollte man im Erzgebirge, dem Land des Mathematikers Adam Ries)

Einen weihnachtlichen Aspekt bekommt das Ganze eigentlich erst durch den dreisilbigen Nikolaus, der sich nun mal eben zufällig auf Haus reimt und dessen angeblich direkt nebenan wohnenden Kollegen Weihnachtsmann.

Das über der Straß‘ der Osterhas‘ residiert, versteht sich eigentlich von selbst.

dasNIKOLAUSHAUS heißt auch die Serie von archetypischen hölzernen Häusern auf Basis einer einzigen simplen Urform – der Quintessenz eines Hauses. Ebenso wie die geometrische Fingerübung ist dies nicht ausschließlich – aber eben auch – eine weihnachtliche Angelegenheit. Die Häuschen sehen während der Festtage und das ganze Jahr über gut aus.

Wie auch immer – ich hab mal die Schuhe rausgestellt. Wird schon gut gehen. 😉

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